Brunnen „Zeitenstrom“

Einweihung Brunnen „Zeitenstrom“ am 18.06.2011

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Einweihung Brunnen „Zeitenstrom“ am 18.06.2011

Von Werner Osterbrink

Frau Bürgermeisterin, ich freue mich, dass Sie es ermöglichen konnten, heute dabei zu sein, seien sie uns herzlich willkommen.
Sehr verehrte Damen, meine Herren,
liebe Freunde von Kunst und Kultur in Bad Honnef,
„Ein Brunnen muss noch gestiftet werden“ ! Diese Aufforderung des Architekten des Rathauses, in weißen Carrara-Marmor-Buchstaben an die Stelle des Rathausplatzes eingelassen, an der nun der Brunnen steht, war Mahnung für die einen und Erinnerungsposten an unerledigte Angelegenheiten für andere Zeitgenossen.
Ich habe mich häufig beim darüber gehen gefragt, wer den Architekten eigentlich daran gehindert hat, den Brunnen selbst zu stiften von seinem üppigen Honorar. Nun, da war ich wohl ein wenig zu blauäugig.
Weniger blauäugig, dafür mit Tatendrang und Gemeinsinn ausgestattet, war ein Mitbürger, der sich schon seit Jahren durch großzügige Spenden und Sponsern von Gemeinwohlprojekten in Bad Honnef ausgezeichnet hat.
Vor gut 2 Jahren kam Helmut Kloss, Vorstandsmitglied in unserem gemeinnützigen Verein, und bot an, anlässlich des 150. Geburtstages von Margret und Helmut Kloss, die Anschubfinanzierung für das Brunnenprojekt zu übernehmen und gleichzeitig den künstlerischen Wettbewerb zu finanzieren.
Margret und Helmut Kloss sind hier. Ich begrüße sie, ich begrüße Euch ganz herzlich und danke noch einmal für Ihr großherziges Engagement, das zwischenzeitlich weit über die Anschubfinanzierung hinausgeht.
Nun, nach Ihrer engagierten Zusage lag der Ball auf einmal in unserem Spielfeld. Eine Konzeption, ein Kostenrahmen und ein Finanzierungsplan mussten entwickelt werden. Ein Wettbewerb unter 15 namhaften Bildhauern aus NRW war vorzubereiten und durchzuführen. Eine Jury aus Bad Honnefer Bürgern, Fachleuten und Künstlern war zu bestellen und weitere Sponsoren mussten gewonnen werden. Exemplarisch als Vertreter der in der Jury vertretenen Gruppen darf ich Herrn Pfarrer Wachten , Frau Dr. Storm-Rusche, Frau Gabriele Pütz, Dr. Bernhard Spies, Dr. Paul Georg Gutermuth, die Herren Gerhard Bense, Hans Biecker, Andreas Rein und Bernd Josef Vedders herzlich begrüßen.
Die erste Konzeption sah noch ein Gesamtkunstwerk, bestehend aus dem Brunnen und dem versetzten mittelalterlichen Torbogen von der Bergstrasse vor. An dieser Konzeption hat Herr Prof. Dr. Frank Günter Zehnder maßgeblich mitgearbeitet. Diese Konzeption ließ sich leider nicht – noch nicht – verwirklichen, weil unsere Förderungsanträge bei 2 NRW-Stiftungen leider abschlägig beschieden wurden. Herr Prof. Dr. Zehnder, den ich an dieser Stelle herzlich in unserem Kreis begrüße, wird diesen Themenkreis gleich noch näher erläutern.
Nach Auswertung erforderlicher fachlicher Informationen wurde der Kostenrahmen, alle Kosten einbegriffen, auch die, die sich unterhalb der Oberfläche niederschlagen, auf € 60.000,00 für den Wettbewerb festgelegt. An ihm beteiligten sich 12 Bildhauer. Aus 3 Sitzungen der Jury ging schließlich der Entwurf des Bildhauers Reinhard Puch aus Glees in der Eifel als Sieger hervor. Nach Auftragserteilung hat er mit großem persönlichen Engagement sichergestellt, dass nicht nur derEntwurf umgesetzt, sondern auch alle damit verbundenen organisatorischen, technischen und finanziellen Rahmenbedingungen sichergestellt und schließlich auch eingehalten wurden. Seine bis ins Detail übersichtliche, nachvollziehbare Abrechnung liegt vor. Es hat keine Nachforderungen gegeben, so dass wir heute sagen können, das Brunnenprojekt ist finanziert. Herr Puch, liebe Frau Puch wir freuen uns mit Ihnen über das gelungene Werk , seien Sie herzlich willkommen.
Zur Finanzierung beigetragen haben 2 Institutionen, die sich ebenfalls in der Vergangenheit, durch immer wiederkehrende Wohltaten, große Verdienste um unser kommunales Gemeinwesen erworben haben. Das ist zum einen die Schloss Hagerhof GmbH , zum anderen die Sparkasse und die Sparkassenstiftung.
Herr Solzbacher für die Schloss Hagerhof GmbH, Herr Buhr für die Sparkasse und die Sparkassen Stiftung, seien auch Sie herzlich willkommen : Ohne Ihre wohlwollende und großzügige Unterstützung wäre dieses Kunstwerk nicht zustande gekommen. Herzlichen Dank Ihnen allen.
Gerne nutze ich diese Gelegenheit darauf hin zu weisen, dass auch der Kunstraum nebenan immer wieder der Unterstützung bedarf und sich seit Jahren auf die Hilfe unserer Stadtsparkasse verlassen kann. Auch dafür unseren aufrichtigen Dank.
Selbstverständlich sind wir auch einer Reihe von Mitbürgerinnen und Mitbürgern zu Dank verpflichtet, die mit kleineren Geldzuwendungen oder Sachleistungen dieses Projekt unterstützt haben.
Wo Kunst stattfindet ist Handwerk in der Regel nicht fern. Erst der richtige Rahmen bringt das Bild zur Geltung und ohne die verlässliche Arbeit der Bad Honnefer Unternehmen Hupperich und Westhofen sowie Elektro Stefan Wolf gäbe es keinen festen Halt, kein Fundament für den Brunnen, die Pumpen hätten keinen Strom und der Brunnen kein Wasser.
So gilt es, ein herzliches Dankeswort an die anwesenden Matthias Hupperich und Uwe Westhofen, besonders aber an den Seniorchef Siegfried Westhofen zu richten. Siegfried, Du wirst Dich vermutlich heute, wie ich, an die vielen Imponderabilien, die Unwägbarkeiten, die Gefühls- und Stimmungsschwankungen im Zusammenhang mit dem Rathausneubau erinnert. Herzlichen Dank, meine Herren ,nicht nur für gute handwerkliche Arbeit sondern auch, dass Sie uns bei der Preisgestaltung sehr entgegen gekommen sind. Das gleiche gilt auch für Stefan Wolf, der leider verhindert ist.
Schließlich darf nicht vergessen werden, den Mitarbeitern der Verwaltung, Herrn Techn. Beigeordneten Vedders , sowie den Herren Holzhauser, Groteclaes und Hillen für reibungslose Kooperation zu danken.
Kommen wir, abschließend, zum Objekt des Begehrens. Der Brunnen besteht, wie Sie sehen, aus 2 großen monolithischen Blöcken indischen Granits mit einer wunderbaren Maserung. Ein Block, der Quellblock in den Maßen 1.40 x 2.20 m , führt Wasser, das von oben nach unten an allen Flächen leicht herab rieselt. Der andere Block, 1.30 x 1.75 m groß, verzeichnet auf der einen Seite Namen bedeutenden Persönlichkeiten, die während der Kanzlerschaft Konrad Adenauers und danach Bad Honnef besuchten, beginnend mit John Foster Dulles und – zunächst – endend mit Angela Merkel. Auf der anderen Seite dieses geschliffenen und polierten Granitblocks wird an Persönlichkeiten erinnert, die eine besondere Beziehung zu Bad Honnef hatten, beginnend mit Albertus Magnus und endend – zunächst – mit Ernst Günter Hansing.
Das ist die Gelegenheit, Frau Eva Hansing herzlich zu begrüßen. Frau Hansing, ich denke, mit diesem Brunnen haben wir auch Ihren Mann in gebührender Weise gewürdigt. Das wird seine Fortsetzung finden, wenn wir – spätestens im Frühjahr nächsten Jahres – ein Buch vorstellen werden, das den hier verzeichneten Persönlichkeiten gewidmet sein wird.
Wir haben der Brunnenanlage, bestehend aus den 2 Granitblöcken und einer in das Pflaster eingelassenen 10 m langen Eisenbahnschiene, die Bezeichnung „Zeitenstrom“ gegeben. Mit dem Kunstwerk von Reinhard Puch wird sich Prof. Dr. Zehnder gleich näher beschäftigen.
Zuvor jedoch darf ich ganz offiziell, zugleich für den Vorstand unseres Vereins und insbesondere auch namens meines Mitstreiters Wilhelm Bier, der Bürgerschaft von Bad Honnef, vertreten durch die Bürgermeisterin, den Brunnen übergeben. Einen Schlüssel für den Kunstraum, von dem aus der Brunnen gesteuert wird, haben Sie schon. Deshalb darf ich Ihnen – auch um den Zeitenstrom von der Vollendung des Rathauses bis zur Übergabe des Brunnens symbolisch ins richtige Bild zu setzen, eine in Marmor gehauene Schnecke überreichen, die Prof. Schürmann 1983 mit Mahnung „Ein Brunnen muss noch gestiftet werden“ in den Platz eingelassen hatte.
Sie haben das Wort Frau Bürgermeisterin.
Werner Osterbrink